Am 20. Februar 2017 regte ich auf der OTV (Ortsteilvertreter-Versammlung) für Schönwalde II an, ein webbasierendes „Stadtteilinformationssystem“ für den Stadtteil einzusetzen.
Ich werde in den nun folgenden Wochen, bis zur kommenden OTV für Schönwalde II, am 26. April 2017 im Quartiersbüro, mögliche Informationswerkzeuge, welche schon andernorts eingesetzt werden, finden und mich über deren Vorzüge und Nachteile informieren. Vorab will ich diese in diesem Blog vorstellen.
Meine Ausgangssituation ist, dass ich mich von den Prozessen der Stadtentwicklung unmittelbar vor „meiner Haustür“ ausgeschlossen fühle, weil es für mich zu viel Zeit kostet alle für den Überblick nötigen Informationen zusammen zu tragen. Bürger, die sich an Stadtteilpolitik beteiligen – auch nur sporadisch – sollten nicht gleich zu ehrenamtlichen Mitarbeitern der Kommunalpolitik werden, nein, es sollte eine selbstverständlichere Rolle eines jeden von uns im Leben einnehmen, sich zu gegebenem Zeitpunkt in öffentliche Debatten einzumischen. Die mangelnde Beteiligung der im Stadtteil von den politischen Entscheidungen betroffenen Bevölkerung an den OTV Sitzungen sollte nicht noch weiter stagnieren, deswegen ist noch viel Platz für mehr Engagement aus den Reihen der Bewohner. Diesen Platz für den eigenen Gestaltungsspielraum zu finden ist nicht leicht, wenn man gar nicht weiß, was gerade geschieht, in der Vergangenheit zu bestimmten Situationen geführt hat oder führt.
Von einer besseren, transparenteren Informationslage würden auch diejenigen und deren Partner profitieren, die nur „kurz“ für ihr Studium oder einer anderen befristeten Tätigkeit mit uns leben und wirklich wenig Zeit haben, sich in die Entstehungsgeschichte Schönwalde II’s einzuarbeiten. Bald befinden sie sich auch wieder an neuen Arbeits- und Lebensorten wo sich sich erneut integrieren müssen und auf ähnlich schlecht ausgebaute Informationsstrukturen zur Lokalpolitik treffen. Diese Herausforderung, den Anspruch auf qualitativ wertvolle Stadtteilinformation zu erfüllen, beschränkt sich also gar nicht auf Schönwalde II.
Ich möchte auch die Trennung zwischen Bürgern und, meist in ihrer Freizeit ehrenamtlich tätigen, Politikern schwächen, weil es viel zu wenige Politiker für zu viele komplexe Entscheidungen gibt, die mit ihrem zur Verfügung stehendem Zeitkontingent und fachlichem know-how in vielen Entscheidungen einfach nur überfordert sind und zu Frustrationen bei den schon wenigen Engagierten führt. Das ist schade, weil die Qualität der Entscheidungen darunter leidet und Anwohner unter den Folgen von Fehlentscheidungen oft jahrzehntelang zurecht kommen müssen.
Klar sollten deswegen Bürger mitdenken und -sprechen. Wir alle haben, jeder für sich, verwendbares Spezialwissen, mit welchem wir der Stadt oder dem unmittelbaren Wohn-und Arbeitsumfeld, in Entscheidungsprozessen mit unserem Wissen helfen können.
Dieses Anliegen treibt wahrscheinlich nicht nur mich allein um. Über Hinweise und Beurteilungen zu schon in Betrieb befindlichen Systemen würde ich mich freuen, vielleicht können wir in Greifswald ein kleines Recherche-Team bilden, welches sich dazu gegenseitig auf dem Laufenden hält.