„OParl. ist eine Initiative zur Standardisierung des offenen Zugriffs auf parlamentarische Informationssysteme in Deutschland.“ So sagen die Initiatoren über ihre Schnittstelle, die für alle den Zugriff auf Ratsinformationssysteme und generell parlamentarische Dokumentationen revolutionieren kann.
Es ist eine Kontrollschnittstelle für Verwaltung und Bürger und diese ist abhanden gekommen oder nicht ergonomisch genug für die Praxis. Ohne Kontrollinstanz ist eine Regierung durch Bürger nicht mehr mach(t)bar, der nicht erst auf Priester warten will, die ihm, wenn sie gnädig sind, Informationen aus den Tiefen geheimer Archive heraussuchen und auf ihre Interpretation für mich übersetzen. Das ist albern.
Anwender sind bereits alle beteiligten Städte und Gemeinden in https://politik-bei-uns.de/ an welchem Ernesto Ruge großen Anteil hat.
München ist auf dem Weg mit dem hervorragenden von Konstantin Schütze und Tobias Hößl entwickelten https://www.muenchen-transparent.de/ , dessen Rohdaten bisher noch aus einem RIS-Scraper kommen und zu OParl Daten umgewandelt und weiterverarbeitet werden.
Für Schwerin hat Michael Milz das Bürger-Recherche-System https://brs-schwerin.de/ umgesetzt, welches erstmals eine Volltextsuche auch in den zahlreichen PDFs in den Schweriner Akten, mit Hilfe von Scrapern ermöglicht.
OParl ist nur die Definition einer Schnittstelle.
Der nächste Schritt wäre ein Ratsinformationssystem, welches diesen Standard eingebaut hat. Dazu müßte die Verwaltung von Greifswald bei der Neukonzeption des RIS ein Modul vom Softwarehersteller einbauen lassen, welches alle Daten in OParl umwandeln kann.
jetzt existiert erst einmal nur die Möglichkeit aus dem Greifswalder RIS die Daten OParl-aufbereitet herauszuholen, aber es geschieht noch gar nichts damit.
ab diesem Zeitpunkt könnte jeder, der eine Software hat, die OParl ohne Umwege versteht, aus dem RIS die Informationen herauslesen und in beliebiger Form aufbereiten. Der Phantasie sind wenig Grenzen gesetzt.
eine Stadtverwaltung sollte jetzt für eine Basisausstattung zur Arbeit mit dem RIS im Internet sorgen. Auf Grund der Standardisierung dürfte das nicht schwer fallen oder besonders kostspielig werden, denn es ergeben sich prima Möglichkeiten mit allen anwendenden Kommunen zu kooperieren.
aber was ist mit den RIS Daten vor diesem Termin, all die Jahrzehnte? Diese müßten, aufwändig, für jede individuell gestaltete Seite mit Scrapern aufbereitet werden. Ein arbeitsaufwendiges und halbautomatisches Verfahren, bei dem die Geolokalisierung von Ortsbeschreibungen auf jeden Fall nur händisch nachbearbeitet werden können. Ist ein Crowdworking Projekt, oder?
mit diesem Verfahren können dann auch die (dann hoffentlich) retrodigitalisierten Dokumente vom Rat der Stadt aus dem Stadtarchiv einfließen um ein komplettes Bild aus den 70er Jahren zu ergeben.
Das klingt erst mal fürchterlich trocken, ist es aber nicht, denn hätten Schönwalde IIer eine solche Schnittstelle im RIS von Greifswald, so könnten sie wahrscheinlich viel schneller klären, wieso nun ausgerechnet Ebereschen an der Makarenkostrasse gepflanzt wurden, was Bürger für den Stadtteil in den vergangenen 20 Jahren tun konnten oder auch nicht. Und es gibt noch wichtigere Fragen, die wir schneller und eindrücklicher gemeinsam klären können. Eine bessere Alternative zu OParl als API für ein neues RIS sehe ich nicht für Greifswald.